Warme und wohlige Klänge waren am letzten Septembersonntag in der Martin-Luther-Kirche zu hören. Kirchengemeinde und Förderverein Martin-Luther-Edemissen e. V. hatten den in Schweden gebürtigen und in Berlin lebenden Solisten Ludwig Frankmar mit seinem Barockcello eingeladen. Das harmonische Programm mit Cello-Solo-Werken von Degli Antonii (1636 – 1698), Marin Marais (1656 – 1728) und Georg Philipp Telemann (1681 – 1767) brachte immerhin 35 Besucher/-innen in eine sonnig-herbstliche Meditationsstimmung mit Wohlfühlcharakter.
Frankmar spielte auf seinem historischen fünfsaitigen Barockcello, gebaut im Jahr 1756 von Louis Guersan in Paris.
Faszinierend und anrührend zugleich ist die Vorstellung, dass Konzertbesucher bereits seit weit über 250 Jahren der Klangwelt dieses besonderen Saiteninstrumentes lauschen können, erstmalig nun auch in der Martin-Luther-Kirche-Edemissen. Die Abfolge der von Ludwig Frankmar ausgewählten Werke war ein kleiner Spaziergang durch die Geschichte der Barockmusik. Die erläuterte der Solist gleich zu Beginn des Konzertes. Erst nach einer Zugabe und mit reichlich Beifall bedacht wurde der schwedische Solist, der mit einer Sopranistin und Kirchenmusikerin in Berlin verheiratet ist, in den Herbstabend entlassen.
Mit einer gedanklichen Verbindung zum schwedischen Barockkomponisten Johann Heinrich Roman (1694 – 1758), der Kontakt zu Georg Friedrich Händel hatte, wurde Ludwig Frankmar durch Henning Könemann im Namen der Kirchengemeinde und des Fördervereins begrüßt und mit Soli Deo gloria „Gott allein [sei] die Ehre“ überaus dankbar verabschiedet. Den lateinischen Satz schrieb Johann Sebastian Bach unter jedes seiner Werke.